RagTime 7 – Für Könner und KMUs  
 

Vorwort: RagTime – Ein Phänomen

RagTime scheidet die Geister. Die einen geben nach einigen Wochen auf, weil ihnen vieles zu fremd erscheint. Die anderen gehen völlig unvoreingenommen ans Kennenlernen und Ausprobieren. Dann kommt es immer häufiger vor, dass sich neue Lösungswege auftun. Erstere möchten wir anregen, sich mit den Eigenheiten von RagTime etwas vertrauter zu machen. Den anderen wünschen wir einfach weitere Erfolgserlebnisse.

Die Frage nach dem Standard

Bei jedem Buch, das zum Lernen und Weiterkommen gedacht ist, stellt sich zuerst die Frage: Auf welcher Stufe beginnen wir? Für die ersten Schritte hat RagTime ein gut zusammengestelltes Handbuch bereit. Außerdem stehen Einstiegsbeispiele zur Verfügung. Darum setzen wir voraus, dass Sie mit den Grundanwendungen vertraut sind und sich mit den Trainingsbeispielen befasst haben. Mit unserem Buch versuchen wir einen kleinen Spagat: einerseits geben wir denjenigen, die noch nicht zu lange mit RagTime arbeiten, Tipps und nützliche Hinweise. Anderseits zeigen wir erfahrenen Anwendern auf, was sich alles optimieren und verbessern lässt – oder was es wieder neu zu entdecken gilt.

Neues, Vertrautes, Bemerkenswertes

Allen, die das Buch erst einmal durchblättern, werden die Randkommentare mit den verschiedenen Symbolen ICON auffallen. Damit haben wir versucht, Einstiegshilfen zu geben, um sich nicht von vorne nach hinten durch das Buch arbeiten zu müssen. Denn dafür ist es nun wirklich nicht gemacht. Es soll das Arbeiten mit RagTime erleichtern und da und dort zum Experimentieren einladen. Da in RagTime 7 etliches neu eingebaut wurde, stellte sich für uns auch die Frage, wie wir uns mit diesen neuen Leistungsmerkmalen befassen sollten. Wir haben sie bewusst nicht in einem speziellen Kapitel zusammengefasst, sondern sind überall dort darauf eingegangen, wo sie mit den Beispielen im praktischen Zusammenhang stehen. Lediglich mit dem neuen Foyer und der ebenfalls neuen Formatierungspalette haben wir uns im Kapitel 1 „Ordnung auf allen Ebenen“ eingehend befasst.

Die vier Symbole in den Randspalten weisen auf unterschiedliche Themenschwerpunkte hin: das Küken steht für die RagTime-6-Neuerungen, das Eichhörnchen für alle Themen, die man sich merken sollte (die also zum Sammeln sind), die Palme steht für eher Bekanntes, das man sich wieder locker zu Gemüte führen könnte, und der Adler schließlich steht für Höhenflüge mit RagTime. Wir hoffen, dass so jeder rasch dort einsteigen kann, wo es ihn im Moment am meisten interessiert.

Zwei Welten – ein Programm

RagTime läuft sowohl auf Macintosh als auch unter Windows. Der Aufbau und die Funktionen des Programms sind auf beiden Plattformen gleich. Einzig einige Fenster- und Palettenanordnungen unterscheiden sich – meist nur unwesentlich. Selbstverständlich sind auch einige Tastaturkürzel etwas anders. Aber damit hat es sich auch schon mit den Unterschieden. Darum haben wir darauf verzichtet, alle Abbildungen doppelt zu führen. Wir haben dies nur dort getan, wo es markante Unterschiede gibt. Das erste Kapitel, das sich mit den „organisatorischen Grundlagen“ von RagTime befasst (Foyer, Inventar, Hilfsmittel-Ordner usw.), haben wir mit Windows-Screenshots gestaltet, die übrigen Kapitel mit Bildschirmfotos der Macintosh-Oberfläche. Im Anhang sind die Paletten und Tastaturkürzel für beide Plattformen getrennt aufgeführt. Da Sie sich mit Tastaturkürzeln wirklich große Arbeitserleichterungen schaffen können, ist dieses Thema im Anhang B „Tastaturkürzel“ näher beschrieben.

Theorie oder Praxis – was besser ist

Wie überall: Ganz ohne theoretische Hintergründe bleibt es in der Praxis meist nur bei Versuch und Irrtum. Weil man sich aber auch in den Theorien manchmal irren kann, sei an dieser Stelle eingeschoben, dass wir uns unserer Fehlbarkeit nur allzu bewusst sind. Trotz mehrmaliger Überprüfung könnten Fehler stehen geblieben sein. Und vielleicht fällt Ihnen zum einen oder anderen Aufgabenbeispiel eine optimalere Lösung ein, als das von uns aufgezeigte. In beiden Fällen ist uns Ihr Feedback sehr willkommen. Wenn sich daraus allgemein nützliche Hinweise ergeben, so werden wir diese auf den Webseiten von Pumera veröffentlichen.

Doch zurück zum Aufbau des Buches: Vor allem in den grün eingefärbten Kapiteln, die sich vorwiegend mit Formeln befassen, sind theoretische Erläuterungen unumgänglich. Sonst haben wir versucht, so praxisnah wie möglich vorzugehen. Das hat dazu geführt, dass wir uns sozusagen selbst Aufgaben gestellt haben. Aufgaben, die wir aus unserer Praxis kennen oder Probleme, die im Webforum von RagTime immer wieder auftauchen. Dabei wurden die Beispiele so aufbereitet, dass sie leicht nachvollziehbar sind. Wo es aus der Thematik her angebracht war, sind kleine „Exkursionen“ zu RagTime-Programmeigenheiten eingeschoben. So beispielsweise zum Thema Linien oder zum Thema Farben und Reproduktion.

Die drei Hauptkapitel umschreiben Aufgaben, die in einer Privatschule, einer Stiftung oder einem Marktforschungsinstitut anfallen können. Immer haben wir uns bei der Auswahl der Fragestellungen darum gekümmert, dass die aufgezeigten Lösungen auf möglichst viele Anwendungsbereiche übertragbar sind. Beispielsweise wird das Thema Serienbrief sicher nicht nur für eine Privatschule wichtig sein. Organigramme und schematische Zeichnungen wird es nahezu überall geben und Infografiken (so genannte Businessgrafiken) sind kaum nur für ein Marktforschungsinstitut bedeutsam.

Häppchen als Appetitanreger

Gerade weil wir unser Buch so verstehen, dass es in kleinen Abschnitten zum Erproben einladen soll, haben wir auf komplizierte Querverweise verzichtet. Die meisten Beispiele sind so aufgebaut, dass sie in sich verständlich sind. Das bringt es anderseits mit sich, dass es von Kapitel zu Kapitel zu Wiederholungen kommen kann. Wo Querverweise stehen, sind sie in den meisten Fällen als Ergänzung zum Thema gedacht – oder als Anregung, sich das darin angezeigte Thema als nächstes vorzunehmen.

Parken oder Parkieren?

Wir als Autoren leben in der Schweiz. Auch wenn wir beide mindestens halbwegs deutsches Blut in den Adern haben, so haben wir doch die Idiome des Schweizerdeutschen im Gehör. Es kann durchaus sein, dass da oder dort ein Helvetismus stehen geblieben ist. Schmunzeln Sie einfach darüber. Und sollten Sie deswegen etwas nicht verstanden haben, können Sie uns per E-Mail ungeniert um „Übersetzungen“ bitten.

Ein „Helvetismus“ sind sicher die verwendeten Anführungszeichen für «genaue Zitate». Wir sind uns bewusst, dass diese Zeichen in Deutschland mit den Spitzen nach innen geschrieben werden. Nicht so in der Schweiz. Und hier verschließen wir uns für einmal der deutschen „Unlogik“: Denn alle anderen „Klammern“ haben ja die Wölbung auch nach außen, und auch in den Codetabellen kommt das öffnende Zeichen vor dem schließenden, und nicht umgekehrt.

Eine generelle Besonderheit sind die Schreibweisen von Namen und Begriffen in Anführungszeichen. Wir haben überall dort, wo wir auf Namensgebungen und Bezeichnungen des Programms hinweisen die spitzen Anführungszeichen – «Beispiel» – verwendet. Überall dort, wo wir andere Zitate oder mehrdeutige Begriffe gebraucht haben, wurden die normalen „Gänsefüßchen“ verwendet. Bei der Beschreibung von Menübefehlen, die in verschiedenen Hierarchieebenen zu finden sind, haben wir die gesamte Kette in spitze Anführungszeichen gesetzt, unterteilt von einem dünnen Pfeil (zum Beispiel «Fenster ➝ Paletten ➝ Hilfsmittel ➝ Namen»).

In den RagTime-Formeln werden in der DE-Version von RagTime für Texte nur die einfachen Anführungszeichen akzeptiert (' '). In der Schweiz muss dagegen mit den doppelten Anführungszeichen gearbeitet werden (" "). Wird ein Dokument auf der anderen Version von RagTime geöffnet, so werden die Zeichen automatisch umgewandelt. Vielleicht entdecken Sie noch eine Schweizer Formel-Schreibweise in einer angegebenen Formel oder einem Bildschirmfoto, das wir übersehen haben.

Beim Trenner zwischen Zahlen ist es gut möglich, dass in unserem Buch – vor allem in Screenshots – beide Varianten stehen: Einmal mit Punkt (0.00) und einmal mit Komma (0,00). Das hat mit den unterschiedlichen Tastaturen zu tun, die in Deutschland und der Schweiz verwendet werden, und dies natürlich mit der Art, wie in unseren beiden Ländern die Währungsbeträge geschrieben werden: Euros mit Komma, Franken mit Punkt.

Einige Begriffe sind auch im RagTime-Programm nicht ganz einheitlich geschrieben. Das Wort «Infographik» zum Beispiel haben wir immer nur mit «f» – «Infografik» gesetzt. Auch die Komponente «Zeichnung» haben wir als «Zeichnungskomponente» bezeichnet. Uns ist es da, wie auch in anderen Schreibweisen, um die bessere Leseart und weniger um die korrekteste Form gegangen.

Fortsetzung siehe…

Einige Anwendungsbereiche haben wir ausgeklammert. Dazu zählen die Anbindung an Datenbanken über «RagTime Connect» oder die Anbindung für Architekten (CAD-Programme). Bewusst beiseite gelassen haben wir auch die Verknüpfung zu systemeigenen Adressbuch-Tools sowie die speziellen geografisch-statistischen Darstellungen, die mit «GeoInsight» möglich werden.

Anderes haben wir deshalb weniger ausführlich behandelt, weil es schon kompetente Dokumente darüber gibt. Das betrifft vor allem das professionelle Arbeiten mit PDF-Dokumenten. Ansonsten verstehen wir das Buch als eine Art Fortsetzungsgeschichte. Wo, wann und in welcher Form dies geschieht, müssen wir noch offen lassen. Aber auch darum sind wir um jeden Austausch mit Ihnen als RagTime-Benutzer dankbar. Wir freuen uns auf Korrekturhinweise, Anregungen und alle Arten von Tipps. Denn obwohl wir uns jetzt – nach mehr als 15 Jahren praktischen Arbeitens mit RagTime – noch einmal zwei Jahre besonders intensiv mit RagTime auseinandergesetzt haben: es bleibt uns das eine oder andere noch immer verborgen. Und zugegeben: manches auch noch schleierhaft. Gelegentlich haben wir auch bewusst nicht den direkten Weg für eine Lösung gewählt, weil es uns darum ging, eine bestimmte Lösungsmöglichkeit zu illustrieren. Wir sind deshalb nicht in unserem Stolz verletzt, wenn Sie im einen oder anderen Fall eine optimalere Lösung finden.

Und natürlich Dank an alle…

…die uns bei der Erarbeitung dieses Buches geholfen haben. Zahlreiche erfahrene RagTime-Anwender haben uns mit ihrem Wissen und guten Tipps weiter geholfen. Vor allem danken wir Jürgen Schell von RagTime für seine Hinweise und generell RagTime in Hilden für die wohlwollende Begleitung. Einen großen Dank auch an das Team des Pumera-Verlages für das schier maßlose Vertrauen und die endlose Geduld. Und danke schließlich unseren Lebenspartnerinnen, die uns vor allem in der intensiven Phase des Abschlusses geduldig ertragen und moralisch unterstützt haben.

Trotz sorgfältigem Lektorat lassen sich Fehler nie ganz vermeiden. Verlag und Autoren sind Ihnen für Anregungen und Hinweise dankbar.

Weder der Verlag noch die Autoren übernehmen irgendwelche Haftungen für die Folgen, die auf unvollständige oder fehlerhafte Angaben in diesem Buch oder auf die Verwendung der beschriebenen Software zurückzuführen sind.

Alle verwendeten Bilder und Logos sind Eigentum der Autoren, ausgenommen die Logos von Pumera und RagTime. Die in diesem Buch behandelten Hard- und Softwareprodukte sind nahezu alle auch eingetragene Warenzeichen oder sollten als solche behandelt werden.

Die Fotos Abb. 3.121/​Abb. 3.122 zeigen die Skulptur „La grande bouffe“ aus der Skulpturenausstellung „BadRagartz 2006“
(Künstlerinnen: Shimmy Schadegg, Gockhausen, und ihr Workshop-Team).


RagTime Website © 2025 RagTime.de Development GmbH  
RagTime Dokumentation Thomas Kaegi /​ Helmut Rodenhausen